Schnarchen
Manchmal stört es nur den Frieden im Schlafzimmer, aber manchmal kann es auch die eigene Gesundheit gefährden: Das Schnarchen. Ist es mehr als nur ein lautes Geräusch, sondern kombiniert mit Atemaussetzern, dann können Bluthochdruck, Konzentrationsstörungen, Tagesmüdigkeit bis zum Sekundenschlaf und viele weitere Symptome auftreten. Gemeinsam mit Ihnen finde ich den Grund für Ihre Probleme durch meine langjährige klinische Erfahrung in einer HNO- Klinik mit dem ehemals grössten HNO-geführten Schlafabor in NRW.
Volkskrankheit Schnarchen
Warum ist es wichtig, dem Schnarchen auf den Grund zu gehen?
Statistische Untersuchungen belegen, dass ca. 60 bis 80 Prozent aller Männer über 50 Jahren und ca. 40 Prozent aller Frauen über 60 Jahren gelegentlich Schnarchen. Solange das Schnarchen nur eine unangenehme Geräuschkulisse ist, ist dies gesundheitlich unbedenklich. Allerdings kann diese Geräuschkulisse eine Lautstärke von bis zu 90 dB erreichen, , was der Geräuschentwicklung eines Lastkraftwagens enspricht. Da ist es verständlich, dass auch ohne das Auftreten gesundheitlicher Folgewirkungen, der Wunsch nach Beseitigung dieser erheblichen Schlafstörung entsteht.
Falls es aber nicht nur beim Schnarchen bleibt, sondern auch Atemaussetzer hinzukommen, ist diese Schlafstörung nicht mehr nur ein Problem für den Bettnachbar, sondern auch ein persönliches, da es hier zu folgereichen Gesundheitsproblemen von Müdigkeit, Nervosität über Bluthochdruck bis hin zu Herzbeschwerden kommen kann.
Daher ist eine Abklärung des Schnarchens dringend angeraten.
Wieso schnarchen wir?
Beim Schnarchen kommt es im Schlaf zu einer Entspannung der Muskeln, vor allem der oberen Atemwege. Dadurch kann es beim Atmen in der Nacht zu Vibrationen des erschlafften Gaumensegels kommen, teilweise einhergehend mit einer Beteiligung des Zungengrundes und der stark vergrößerten Mandeln.
Faktoren, die das Schnarchen begünstigen sind:
- Enge der oberen Atemwege
- Übergewicht
- abendlicher Alkoholgenuß
- Zigarettenrauchen
- bei Frauen hormonell (nach der Menopause)
Erstellung eines Schlafprofils
Zur Diagnostk des Schnarchens haben wir in unserer Praxis ein bewährtes Stufenschema entwickelt, dass eine möglichst präzise Diagnostik und Therapie möglich macht.
In einem ersten Schritt wird in einem ausführlichen Gespräch das Schlafverhalten (möglichst mit Bettpartner) ermittelt, ggf. mittels spezieller Fragebögen.
Es folgt die genaue Untersuchung des HNO- Fachgebietes, teilweise auch mittels Endoskop. Dies ist eine wesentliche Vorraussetzung, um relevante anatomische Strukturen zu erkennen, die für ein Schnarchen verantwortlich sein können.
Nun folgt eine ambulante Untersuchung ihres Schlafverhaltens in ihrem Schlafzimmer. Sie erhalten ein Diagnosegerät, dass alle wichtigen Daten des Schlafes wie Herzfrequenz, Atemfrequenz, Atemtiefe und Schnarchgeräusche aufzeichnet.
Zurück in der Praxis werden die so erhobenen Daten computertechnisch ausgewertet. Dank der so erhobenen Daten liegt nun ein ausführliches Schlafprofil von ihnen vor, dass nun mit ihnen besprochen wird.
Unter Berücksichtigung aller Untersuchungsergebnisse kann somit, unter Rücksichtnahme Ihrer persönlichen Vorstellungen, ein für Sie individuelles Therapiekonzept erstellt werden, damit sie und Ihr Partner wieder zu einem ruhigen Schlaf finden können.
Die Erstellung einer Schlafanalyse wird in unserer Praxis leider nicht von den gesetzlichen Kassen übernommen und stellt somit eine Selbstzahlerleistung dar.
Private Kassen übernehmen diese Kosten problemlos.
Therapie des Schnarchens
Welches Therapie ist für Sie am besten?
Es gilt das Prinzip, je mehr schnarchbegünstigende Faktoren beseitigt werden können, desto höher ist die Chance, eine Reduktion des Schnarchens zu erreichen oder dies im besten Falle sogar ganz zu verhindern.
Da die Ursachen des Schnarchens so individuell wie die jeweilige Persönlichkeit ist, kann nur ein ein speziell auf jeden Patienten abgestimmtes Vorgehen den maximalen Erfolg bringen.
Die OP
Je nach vorliegender Ursache können die Schwellköper der Nase verkleinert werden, das Gaumensegel gestrafft werden oder der vergrößerte Zungengrund wird verkleinert. Dies kann auch in Kombination erfolgen.
Um dies zu erreichen hat sich die Gewebereduktion mit der modernen Radiofrequenztherapie bestens bewährt. Diese Behandlungemethode führt im Gegensatz zum Laser zu keinen Verbrennungen und kann daher wesentlich unkomplizierter eingesetzt werden. Der Radiofrequenzstrom ist selbstregulierend und führt lediglich zu einer Erhitzung des Gewebes. Dadurch kommt es zu einem Austrocknen des Gewebes und dadurch zu einer Volumenreduktion. Im Regelfall kann dies in örtlicher Betäubung durchgeführt werden. Gelegentlich muss dieser Eingriff zur optimalen Stabilisierung ganz oder in Teilen wiederholt werden.
Sollte zusätzlich eine Nasenscheidewandkorrektur oder eine Verkleinerung von vergrößerten Mandeln nötig sein, ist eine Vollnarkose nötig.
Fragen und Antworten
Für wen ist die Schnarch- OP geeignet?
Im Prinzip ist die Schnarch- OP bei jedem gesungen Patienten möglich.
Faktoren wie deutliches Übergewicht oder übermäßiger Alkohol- oder Schlafmittelkonsum können den OP- Erfolg beeinträchtigen und daher muss insbesondere hier der Eingriff kritisch betrachtet werden.
Besteht eine Arbeitsunfähigkeit?
Durch die schonende Behandlung mit der Radiofrequenz- Therapie fühlen Sie sich in der Regel nach spätestens 2 Tagen schon wieder fit.
Ist die Schnarch- OP schmerzhaft?
Durch die örtliche Betäubung ist der Eingriff selbst nicht schmerzhaft. Nach Straffung des Gaumensegels können Schluckbeschwerden auftreten, die jedoch mit einem leichten Schmerzmedikament gut beherrschbar sind.
Ist das Schnarchen sofort nach der OP weg?
In den ersten drei Wochen kommt es zu einer Schwellung des Gewebes durch die Heilungsreaktion des Körpers. In dieser Zeit kann es sogar zu einer Verstärkung des Schnarchens kommen. Der vollständige Therapieerfolg stellt sich in etwa 6 bis 8 Wochen ein.
Geht es auch ohne OP?
Dies ist so individuell wie sie selbst. Eine Reduktion des Körpergewichts sowie Verzicht auf Alkohol und schweres Essen am Abend können ebenso hilfreich sein wie eine Unterkiefervorschubschiene.
Diese in der Nacht zu tragenden Schienen sollen den Unterkiefer und damit auch den Zungengrund nach vorne verlagern und damit die Kollapsneigung im Zungengrundbereich verhindern. Diese Maßnahme wird jedoch nicht von vielen Patienten toleriert. Weiterhin gibt es zahnärztliche Gegebenheiten, die das Tragen dieser Schienen nicht erlauben.
Übernimmt meine Krankenkasse die Kosten?
Die Kosten für eine Schnarch- OP werden von den Gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen. Die Privaten Krankenkassen übernehmen die Kosten gelegentlich anteilig oder vollständig. Im Einzelfall sollte zuvor eine Kostenzusage eingeholt werden.
Mit welcher Investition habe ich zu rechnen?
Die Kosten für die Schnarchoperation hängen ganz vom Ausmaß der durchgeführten Operation ab und bewegen sich zwischen €350,- und €1200,-. Selbstverständlich erhalten sie im Gespräch einen verbindlichen Kostenvoranschlag, der die individuellen Kosten genau aufschlüsselt.
Was passiert, wenn ich ein sog. Schlafapnoesyndrom habe?
Hat die ambulante Schlafanalyse, die vor einer operativen Maßnahme zwingend erforderlich ist, ergeben, dass Sie unter einem Schlafapnoesyndrom (nächtliche Atemaussetzter) leiden, erfolgt eine Überweisung ins Schlaflabor zur weiteren Therapie.
Nur wenn ein leichtes bis mittleres Schlafapnoesyndrom vorliegt und eine Therapie mit einem CPAP nicht möglich ist, kann unter bestimmten Voraussetzungen eine operative Therapie als Alternative in Betracht gezogen werden.